In Deutschland ist die „Dread-Disease-Versicherung“ noch nicht weit verbreitet. Experten und Verbraucherschützer empfehlen die „Schwere-Krankheiten-Versicherung“ vor allem als Ergänzung zur Berufsunfähigkeitsversicherung. Aber welche Unterschiede gibt es und worauf ist zu achten?

Bei der Dread-Disease-Versicherung handelt es sich um eine sogenannte Risikoversicherung. „Gegenstand“ der Versicherung ist das Risiko, sich eine bestimmte schwere Krankheit zuzuziehen.

Bei dieser Versicherung, die erstmals 1983 in Südafrika angeboten wurde, wird im Gegensatz zu einer Berufsunfähigkeitsversicherung eine vereinbarte Geldsumme einmalig (Einmalzahlung) sofort nach eindeutiger Diagnose ausgezahlt. Dadurch soll schnelle finanzielle Liquidität für notwendige Maßnahmen wie Umbau oder Therapien gewährleistet werden.

Mittlerweile gibt es auch in Deutschland verschiedene Tarife einiger Gesellschaften, die allerdings eher als Ergänzung zu anderen wichtigen Versicherungszweigen wie der Krankenversicherung oder der Berufsunfähigkeitsversicherung statt als Alternative zu sehen sind.

Zu den am häufigsten versicherten Risiken zählen Herzinfarkt und Schlaganfall, Krebs, Multiple Sklerose, Bypass-Operationen, Aids, Parkinson, Arthritis, Nierenversagen, Erkrankung der Lungen oder der Leber, Kinderlähmung und Querschnittslähmung sowie die Transplantation von Knochenmark oder zentraler Organe.

Die Beitragshöhe einer solchen Police hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • gewählte Versicherungssumme
  • Anzahl der versicherten Krankheiten
  • Vertragslaufzeit
  • Alter des Versicherten
  • Vorerkrankungen

Ein wichtiger Vorteil der Dread-Disease-Versicherung ist, dass Leistungen unabhängig von Therapiemöglichkeiten, Heilungschancen, oder Krankheitsfortschritt des Versicherten erbracht werden. Es spielt auch keine Rolle, ob und in welchem Umfang der Versicherte nach seiner Erkrankung in der Lage ist, einer Erwerbstätigkeit nachzugehen. Auch die Versorgung der Angehörigen im Todesfall ist je nach Tarif möglich.

Nachteilig ist nur, dass bestimmte Krankheiten, die häufig als Grund für Erwerbsunfähigkeit auftreten, meist nicht im Versicherungsschutz mit inbegriffen sind. Dazu zählen zum Beispiel Rückenschmerzen oder auch psychische Beeinträchtigungen. Hier kommt es auf gezielte Beratung an, um den passenden Anbieter zu finden.