Am 10. Juni wird der nationale Kindersicherheitstag begangen. Grund genug, über die Sicherheit der Kleinen nachzudenken. Denn was viele nicht wissen: Die meisten Unfälle bei Kindern unter sechs Jahren passieren nicht etwa auf der Straße oder dem Spielplatz, sondern in den eigenen vier Wänden.

 

„In der eigenen Wohnung kann den Kindern nichts passieren“ – dieser Irrglaube wird immer noch vielen Eltern zum Verhängnis. Laut Unfallstatistik der Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder e.V. verunglücken pro Jahr circa 256.000 Kinder unter sechs Jahren in den eigenen vier Wänden. Ärgerlich ist dies auch deshalb, weil viele der Unfälle vermeidbar wären, wenn die Eltern mehr Vorsicht walten ließen.

 

Rutschen, Stoßen, Fallen

 

Gefahrenquellen für Kleinkinder sind in Haus und Wohnung viele vorhanden. Damit die Kinder nicht auf glatten Böden ausrutschen, sollten harte Bodenmaterialien abgedämpft werden. Auch frei liegende Teppiche können sich als Gefahr entpuppen – sie sind potentielle Stolper- und Rutschfallen, weshalb sie mit einer rutschfesten Unterlage versehen werden sollten. Glastüren werden sicherer, wenn sie in Sichthöhe des Kindes mit Schutzaufklebern versehen sind und eine Splitterschutzfolie erhalten.

 

Auch Putzmittel und Chemikalien gehören nicht in Kinderhände. Die Giftinformationszentren in Deutschland dokumentierten in 2011 rund 107.000 Vergiftungsfälle von Kindern unter 14 Jahren. Allzweckreiniger und Weichspüler haben bunte Verpackungen und duften nach Früchten, weshalb Kinder sie schnell mit Leckereien und Säften verwechseln. Ein abschließbarer Schrank und kindersichere Verschlüsse schaffen hier Abhilfe.

 

Viele Kinder verletzen sich beim Sturz vom Wickeltisch, weil sie für kurze Zeit unbeaufsichtigt gelassen werden. Oftmals sind schwere Kopfverletzungen und Gehirnerschütterungen die Folge. Wenn Eltern für kurze Zeit weg müssen, weil etwa das Telefon klingelt, dann ist es besser das Kind mitzunehmen. Ein stabiler Wickeltisch mit hohen Seitenrändern sorgt zusätzlich für Sicherheit.

 

Kleinteile bedeuten Erstickungsgefahr 

 

Für Säuglinge ist Ersticken die häufigste unfallbedingte Todesursache. Im Jahr 2011 erstickten 17 Jungen und sechs Mädchen im Säuglingsalter sowie jeweils weitere neun Jungen und neun Mädchen im Alter von ein bis vier Jahren. Sechs Jungen und ein Mädchen erstickten 2011 in ihrem Bettchen.

 

Kinder nehmen in den ersten Jahren alles in den Mund, was sie zwischen die Finger bekommen: Auf diese Weise erkunden sie ihre Umwelt und lernen. Deshalb sollten Kleinteile wie z.B. Münzen, Knopfbatterien und Erdnüsse nicht in der Wohnung herumliegen. Auch Kissen und Decken sollten bei Säuglingen nicht im Bettchen verwendet werden. Stattdessen empfiehlt sich ein kindgerechter Schlafsack oder -beutel.

 

Kinder gegen Unfallschäden absichern

 

Wer sein Kind gegen die Folge schwerer Unfälle absichern will, hat die Wahl zwischen einer Unfall- und Invaliditätsversicherung. In der Regel ist es möglich, Kinder in die Unfallversicherungsverträge der Eltern mit aufzunehmen. Sehr viel häufiger als Unfälle führen aber schwere Krankheiten zur dauerhaften Schädigungen bei Kindern.

 

Eine Unfallversicherung wird in der Regel nur dann zahlen, wenn die Beeinträchtigung des Kindes tatsächlich aus einem Unfall resultiert. Hingegen ist mit einer Invaliditätsversicherung die Ursache für die Behinderung kein ausschlaggebender Punkt. Sobald das Versorgungsamt eine Invalidität von 50% feststellt, erhält das Kind bei den besten Anbietern eine monatliche Rente von bis zu 1.000 Euro zugesprochen.