Wasser ist für unseren Körper lebenswichtig – kein Wunder, da er ja zu 55-60 Prozent daraus besteht. Gerade in der Sommerhitze heißt es von überall her, dass viel Trinken besonders gesund sei. Allerdings nicht zwangsläufig. Daher gibt es für unsere tägliche Flüssigkeitszufuhr einiges zu beachten.

Im Laufe seines Lebens konsumiert jeder Mensch ungefähr 40.000 Liter Wasser. Dabei ist es wichtig, das richtige Maß zu finden. So zeigte beispielsweise eine Studie des Dortmunder Forschungsinstitutes für Kinderernährung, dass Kinder bis vier Jahren systematisch zu wenig trinken: während ihr Bedarf bei 950 Milliliter bis 1.300 Milliliter pro Tag liegt, trinken sie nur gut 650 Milliliter. Die richtige Balance beim Trinken zu finden, ist daher wichtig:

Nicht zu wenig,…

Hat der Körper zu wenig Wasser, können die Wirkungen vom Durstsignal über Müdigkeit und Kopfschmerzen sowie Muskelschwäche bis hin zu Krämpfen und Bewusstseinsstörungen führen. Fehlen 15 Prozent des Körpergewichts an Wasser, kann dies sogar tödlich sein.

Vor allem langfristig wird der Wasserverlust im Körper bemerkbar. Das Blut wird dickflüssig, was die Durchblutung und damit die Sauerstoffversorgung beeinträchtigt. Wird zu wenig Wasser zugeführt, spart der Körper beispielsweise bei der Durchblutung der Haut oder der Ausscheidung von Schweiß oder Urin. Für die funktionierende Arbeit von Verdauung und Niere ist Wasser unabdingbar, denn wenn zu wenig da ist, können Verstopfungen entstehen und Abfallstoffe nicht ausgeschwemmt werden. Selbst in Ruhephasen benötigt der Körper täglich mindestens eineinhalb Liter, bei sportlich aktiven Menschen können es bis zu drei Liter sein.

…und nicht zu viel!

„Trinken, bevor der Durst kommt“ ist jedoch als Faustregel gleichsam umstritten. So verweisen einige Mediziner darauf, dass man auch zu viel trinken kann: wie die Zeitung Die Welt berichtete, kam beim Boston Marathon eine Frau zu Tode, die in kurzer Zeit 16 Becher getrunken hatte. Gerade bei Extremsportlern besteht demnach ein Trend zum „Über-Trinken.“

So mahnen auch beim Trinken Experten zum Maßhalten, denn das übermäßige Zuführen von Wasser kann zur Ausschwemmung wichtiger Salze führen. 180 bis 300 Gramm Salz enthält der menschliche Körper, circa drei bis fünf Gramm muss man täglich ersetzen. Wer durch Urin oder Schweiß viel Wasser verliert, kann trotz ausreichender Flüssigkeitszufuhr Kopfschmerzen bekommen. Daher sollte man bei starkem Schwitzen und hohem Durstgefühl auch Salz zuführen. Trinken allein reicht hier nicht: auch auf die Zufuhr von Mineralien und Kohlehydraten sollte geachtet werden! Deshalb empfiehlt es sich, lieber zu Fruchtschorlen als zur Cola zu greifen. Früchte- und Kräutertees werden ebenfalls zum gesunden Durstlöschen empfohlen.

Auch eine andere Faustregel bezüglich des Vieltrinkens steht in der Kritik: Sollte man im Falle einer Erkältung zwangsläufig mehr trinken als sonst? Da bei einem Schnupfen zusätzliche Hormone ausgeschüttet werden, die für eine zusätzliche Wasserspeicherung im Körper sorgen, ist dies jedoch nicht unbedingt nötig. Und auch bei Krankheit besteht die Gefahr, dass Vieltrinkerei Salzmangel provozieren kann. Deshalb lieber auf die Signale des Körpers hören! Wer Durst hat, und sei es auch nur ein leichtes Durstgefühl, liegt mit dem Griff zur Wasserflasche meistens richtig.