Alle Jahre wieder kommt es Ende des Jahres zum großen Aufruhr in der KFZ-Versicherungsbranche. Wer bietet welche Leistungen? Wer hat seine Tarife umgestellt? Wer hat einen neuen Tarif? Eine aktuelle Umfrage des Statistikportals „Statista“ hat ergeben, dass jeder Fünfte mit einem Wechsel liebäugelt. Für den Versicherungsnehmer entscheidet hierbei oft nur der Preis.

Doch bei einem Wechsel ist Vorsicht geboten. Wichtig sind neben dem genauen Vergleich der Versicherungsbedingungen auch die Serviceleistungen. Muss eine kostenpflichtige Servicerufnummer zur Schadenaufnahme genutzt werden? Wie schnell wird im Schadensfall bearbeitet? Wie schnell wird reguliert? Hier kann sich der wechselwillige Kunde bei Verbraucherportalen informieren oder einen Versicherungsmakler ansprechen, wie seine Erfahrungen mit einem Anbieter sind.

Ist der Versicherer ortsnah zu erreichen?

Ebenfalls sollte darauf geachtet werden, ob die Versicherung mit ihrem Servicenetzwerk vor Ort vertreten ist. Sonst kann die Schadensregulierung nach einem Unfall zur Tortur werden: statt schnelle Hilfe zu erhalten, macht man Bekanntschaft mit den Warteschleifen der Callcenter. Wer kennt das nicht? „Sie werden gleich mit dem nächsten freien Mitarbeiter verbunden.“ Fünf Minuten später gibt man entnervt auf und versucht es per Mail.

Oftmals kann hier im Schadensfall der direkte Kontakt mit dem Vermittler oder dem Makler von nebenan Gold wert sein. Bei Problemen gibt es hier einen direkten Ansprechpartner, der die Probleme lösen kann. Man sollte sich deshalb ein genaues Bild über die potentielle neue Versicherung machen und erst danach eine Entscheidung fällen.

Wechselhäufigkeit ist einkommensbezogen

Laut einer Studie von Toptarif.de ist die Quote der Versicherungswechsel im bundesweiten Vergleich in Ostdeutschland am höchsten, mit 23% über dem Schnitt aller Befragten. Am Wechselwilligsten sind die Berliner, mit 46% über dem Durchschnittswert. Aber auch Autohalter aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg sind besonders wechselfreudig.

Eher wechselfaul sind dagegen die KfZ-Halter aus Bayern, Baden-Württemberg und Niedersachsen. Sie haben mit Abstand die niedrigsten Wechselquoten in Deutschland. Als Ursache für die verschiedene Wechselhäufigkeit nennt die Studie die regionalbezogenen Einkommensunterschiede – je mehr die Versicherungsnehmer verdienen, desto seltener machen sie sich über einen Wechsel der KFZ-Versicherung Gedanken.