Sag mir wo du lebst – und ich sage dir, wie gesund du bist! Mag die Formulierung auch etwas übertrieben sein, so zeigt doch eine aktuelle Studie: Gesundheit ist in Deutschland regional sehr unterschiedlich verteilt. Vor allem in Ostdeutschland haben viele Menschen ein hohes Krankheits- und Sterberisiko.

 

In Ostdeutschland ist die Wahrscheinlichkeit, an einer Zivilisationskrankheit wie Krebs, Schlaganfall oder Herzinfarkt zu sterben, weit höher als in den alten Bundesländern. Das ergab eine Auswertung regionaler Sterbedaten des Statistikamtes im Auftrag der Tageszeitung „Die Welt“.

 

Trauriger Spitzenreiter ist demnach Sachsen-Anhalt, wo 1.310 Sterbefälle pro 100.000 Einwohnern zu verzeichnen sind (Daten für 2010). Zu den fünf Bundesländern mit den höchsten Sterberaten gehören außerdem Sachsen, das Saarland, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern: Mit Ausnahme des Saarlandes alles ostdeutsche Bundesländer.

 

Sehr niedrig sind die Sterberaten hingegen in Berlin (345 Fälle je 100.000 Einwohner), Hamburg, Baden-Württemberg und Hessen. Die Wahrscheinlichkeit, an einer Herzkrankheit zu sterben, ist demnach in Sachsen-Anhalt 76 Prozent höher als in der bundesdeutschen Hauptstadt.

 

Bevölkerung in neuen Bundesländern ist älter

 

Für die Häufung der Sterbefälle in den neuen Bundesländern gibt es womöglich eine einfache Erklärung: Die Bevölkerung ist hier schlichtweg älter. So haben viele junge Menschen Ostdeutschland verlassen, weil sie in den alten Ländern bessere Jobchancen haben und mehr Geld verdienen. „In der Spitze gingen in einem Jahr fast 240.000 Menschen von Ost nach West“, berichtet die Welt. Bei den Über-65jährigen ist die Wahrscheinlichkeit aber besonders hoch, an einer Herz-Kreislauf-Krankheit, Krebs oder einer anderen Krankheit zu sterben.

 

Aber es gibt auch eine gute Nachricht: Wer sich für einen bewussten Lebenswandel entscheidet, erkrankt weitaus seltener an einer Zivilisationskrankheit. Sport und ausreichend Bewegung, gesunde Ernährung sowie ein moderater Alkoholkonsum erhöhen die Chancen, auch im Alter noch gesund und fit zu sein. Die Krankenversicherungen unterstützen ihre Versicherten dabei, indem sie Gesundheits- und Sportkurse finanzieren oder bezuschussen. Das Angebot reicht von Rückengymnastik zur Vorbeugung von Gelenkbeschwerden bis hin zu Kochkursen für eine bewusste Ernährung.

 

Auch sollten ältere Menschen nicht versäumen, regelmäßig zu Krebs-Vorsorgeuntersuchungen zu gehen. Bei den meisten Krebserkrankungen ist eine Früherkennung wichtig. Es lohnt sich bei den Krankenkassen nachzufragen, welche Untersuchungen finanziert werden und welche der Patient selbst zahlen muss.

 

Um sich vor den finanziellen Folgen einer Krankheit zu schützen, bieten sich verschiedene Vorsorgeformen an. Sei es eine Schwere-Krankheiten-Versicherung, die bei Eintritt einer Krankheit einen laut Vertrag vereinbarten Betrag auszahlt, eine Berufsunfähigkeitsversicherung, falls man seinen Job nicht mehr ausüben kann, eine Pflegeversicherung oder andere Versicherungen: Ein Beratungsgespräch kann helfen, den passenden Schutz zu finden.