Laut einer aktuellen Studie wurden 2011 in Deutschland fast 330.000 Fahrräder geklaut. Doch mit einigen Vorsichtsmaßnahmen kann man den geliebten Drahtesel vor Langfingern schützen.

Es ist wieder Fahrradsaison – Und damit auch Hochsaison für Diebe. Wie ein Onlineportal in einer Studie feststellte, wurden im Jahr 2011 fast 330.000 Räder entwendet. Besonders in Großstädten ist die Gefahr gegeben, sein Gefährt durch einen Diebstahl zu verlieren: In den 38 größten Städten der Republik wurden insgesamt 126.364 Räder als gestohlen gemeldet. Dass die Bestohlenen ihr Rad wiedersehen, ist aber äußerst unwahrscheinlich, denn nur 10,4 Prozent aller Diebstähle werden aufgeklärt.

Das richtige Fahrradschloss: Stabil und sicher

Auch wenn die Gauner immer raffinierter werden und es keinen vollkommenen Schutz für das Velo gibt, so kann man das Risiko eines Diebstahls zumindest minimieren. Ein geeignetes Schloss sollte dabei eine Selbstverständlichkeit sein. Dabei gilt es, sich für möglichst robustes Material zu entscheiden. Besonders massive Stahlketten, Bügel- und Panzerkabelschlösser erschweren den Fahrrad-Knackern ihr Handwerk.

Die größte Sicherheit bietet ein Rahmenschloss, doch lässt sich damit das Fahrrad nicht überall festmachen. Auch ein Bügelschloss leistet gute Dienste: Es kann in der Regel nicht unter drei Minuten aufgebrochen werden. Weniger zu empfehlen sind hingegen Spiralkabel oder Zahlenschlösser. Ob ein Schloss sicher ist, können Radfahrer anhand der Sicherheitsstufe erkennen, die viele Hersteller ausweisen. Die Sicherheitsstufen 7-10 bieten guten Schutz, 1-3 hingegen sind leicht zu knacken.

Auch die richtige Befestigung des Schlosses entscheidet darüber, ob ein Rad ein leichtes Diebesgut ist oder nicht. Hinter- oder Vorderrad sowie der Rahmen des Fahrrads sollten immer an einem festen Gegenstand angeschlossen sein – Auch in Fahrradabstellräumen.

Fahrradpass mit eingetragener Rahmennummer

Die Registrierung des Fahrrades bei der Polizei ist in vielen Städten möglich und wird in der Regel kostenlos angeboten. Wird das Rad gestohlen, so kann es leichter in eine polizeiliche Fahndungsdatei übernommen werden. Dies ist durchaus zu empfehlen, denn die Polizei berichtet, dass sie oftmals gestohlene Fahrräder sicherstellt – aber der Besitzer zu 90 Prozent nicht mehr ausfindig gemacht werden kann. Auch können sich Zweiradbesitzer einen Fahrradpass mit eingetragener Rahmennummer ausstellen lassen. Dies erleichtert ebenfalls die Fahndung – Und ist neuerdings sogar per App möglich.

Eine abschreckende Wirkung auf Diebe hat eine offizielle Fahrradcodierung. Dabei werden in verschlüsselter Form der Wohnort, die Straßenadresse sowie die Initialen des Besitzers in den Rahmen des Fahrrades eingraviert. Der Weiterverkauf eines codierten Rades ist für Diebe riskant – Deshalb lassen sie eher die Finger davon. Ein deutlich sichtbarer Aufkleber „Finger weg – Mein Rad ist codiert!“ signalisiert Langfingern, dass der Fahrradbesitzer für eine mögliche Fahndung vorgesorgt hat.

Fahrradversicherung – Sorgfaltspflichten beachten!

Wer sein Rad mit einer Fahrradversicherung oder einer Hausratversicherung vor Diebstahl schützen will, der muss einige Sorgfaltspflichten beachten. Als selbstverständlich betrachten es die Versicherer mittlerweile, dass das Rad zum Zeitpunkt des Diebstahls mit einem Schloss gesichert war. Auch schreiben Versicherungsbedingungen oftmals vor, das Fahrrad an einem fest verankerten Gegenstand wie etwa einem Laternenpfahl oder einem Fahrradständer zu befestigen. Viele Versicherer leisten darüber hinaus nur dann, wenn das Rad polizeilich registriert wurde. Auch eine polizeiliche Anzeige ist nach dem Verlust des Rades Pflicht – Sonst ist die Versicherung von ihrer Leistungspflicht befreit.