Folgt man aktuellen Schätzungen des Statistischen Bundesamtes, wird die Zahl an pflegebedürftigen Personen in den nächsten Jahrzehnten deutschlandweit stark ansteigen. Die Bundesregierung plant, die bisherige gesetzliche Pflegeversicherung um eine obligatorische kapitalgedeckte Zusatzversicherung zu ergänzen.
Waren im Jahr 2007 noch 2,2 Millionen Menschen von der Pflegebedürftigkeit betroffen, so sollen es im Jahr 2030 bereits 3,4 Millionen Menschen sein. Im Jahr 2050 wird sogar mit 4,5 Millionen Menschen in Pflege gerechnet, was eine Verdoppelung der Zahl der Pflegebedürftigen bedeuten würde.
Als Ursache wird die sich verändernde Altersstruktur der Bundesrepublik genannt: die Menschen werden immer älter, während die Bevölkerungszahl insgesamt sinkt, weil die Geburtenzahlen stagnieren.
So wird auch zukünftig die Zahl jener Personen stark ansteigen, die 80 Jahre und älter sind: von 4,1 Millionen im Jahr 2009 auf voraussichtlich 6,4 Millionen im Jahr 2030. Gerade diese Bevölkerungsgruppe macht jedoch einen Großteil der Pflegebedürftigen aus. Mehr als die Hälfte aller Menschen in Pflege hat bereits das 80. Lebensjahr erreicht.
Die Schätzungen des Statistischen Bundesamtes haben der aktuellen Debatte um die Reform der Pflegeversicherung neue Nahrung gegeben. Um die steigenden Kosten im Gesundheitssystem abzufedern, soll die umlagefinanzierte gesetzliche Pflegeversicherung um eine kapitalgedeckte Zusatzversicherung ergänzt werden, so dass jeder Bürger eine eigene Rücklage für das Alter anspart.
Sollte die Bundesregierung sich mit diesen Plänen durchsetzen, so wird auch der Beratungsbedarf steigen, um seriöse von unseriösen Angeboten zu trennen. Versicherungsmakler werden den Verbrauchern hierfür beratend zur Seite stehen.