Es ist eine erschreckende Zahl: jeder fünfte Arbeitnehmer scheidet heutzutage vorzeitig aus dem Arbeitsleben aus, weil er die Anforderungen aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr erfüllen kann. Doch eine aktuelle Umfrage zeigt, dass das Risiko der Berufsunfähigkeit in der Bevölkerung unterschätzt wird.

„Wer die Ursachen nicht kennt, macht sich keine Sorgen“ – mit diesem Fazit fasst das Marktforschungsinstitut TNS Infratest eine Studie zum Thema Berufsunfähigkeit zusammen. Nur 13 Prozent aller Befragten betrachten es demnach als wahrscheinlich, selbst einmal berufsunfähig zu werden. Zugleich ist das Wissen über die möglichen Gründe einer Berufsunfähigkeit wenig ausgeprägt.

Psychische Leiden Hauptursache für Berufsunfähigkeit

In der Bevölkerung herrscht das falsche Bild vor, dass Unfälle und schwere körperliche Belastungen die Hauptursache für eine Berufsunfähigkeit sind. So vermuteten 43 Prozent aller Befragten Rückenleiden als Hauptauslöser, 37 Prozent tippten auf Unfälle. Dem ist aber nicht so: Die Mehrzahl der Menschen scheidet aufgrund psychischer Erkrankungen aus dem Erwerbsleben aus. Immerhin 33 Prozent aller Betroffenen müssen aufgrund eines seelischen Leidens ihren Beruf aufgeben.

Infolge des Nichtwissens unterschätzen gerade jene Berufstätige ihr Risiko, die im Büro arbeiten oder anderweitig mit geistigen Tätigkeiten beschäftigt sind. Diese Gruppe ist besonders stark von psychischen Erkrankungen bedroht. Entsprechend fällt auch das Fazit der Studie aus: 75 Prozent der Deutschen würden nur unzureichend gegen das Risiko einer Berufsunfähigkeit abgesichert sein.

Folgen der Berufsunfähigkeit nicht unterschätzen

Als realitätsfern wurde auch die Einschätzung geeigneter Vorsorgemaßnahmen gewertet. Zwar gaben 65 Prozent der Befragten an, eine Berufsunfähigkeitsversicherung sei als Schutz geeignet. Eben so viele nannten eine Unfallversicherung als geeigneten Schutz, 68 Prozent Sparen, 64 Prozent den Erwerb von Immobilien, 54 Prozent den Abschluss einer Lebensversicherung sowie 45 Prozent den Abschluss einer Krankenzusatzversicherung.

Jedoch ist das existenzielle Risiko einer Berufsunfähigkeit nicht zu unterschätzen – wer jahrelang seiner Arbeit nicht mehr nachgehen kann, hat schnell seinen Sparstrumpf aufgebraucht. Auch die eigene Immobilie ist möglicherweise nicht mehr bewohnbar, wenn sie wegen Schulden entäußert werden muss. Hier gilt es, mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung gezielt vorzusorgen.

Ein Ergebnis der Studie lässt besonders aufhorchen: Das Wissen über Berufsunfähigkeits-Policen ist nach wie vor gering. So glauben 41 Prozent aller Befragten, eine Berufsunfähigkeitsversicherung zahle nicht bei selbstverschuldeten Unfällen. 35 Prozent gaben an, private und gesetzliche Leistungen würden miteinander verrechnet. Beide Aussagen sind aber falsch. Hier lässt sich schlussfolgern: die Verträge sind besser als ihr Ruf. Ein Makler kann helfen, die geeignete Vorsorge zu ermitteln.